„Namibia – Nachdenkliches“

Montag, 18.02.2019

Wie wichtig Toleranz und Respekt, aber auch der vorurteilsfreie Umgang miteinander und der Abbau von Vorurteilen in allen Köpfen ist, zeigt sehr beeindruckend die folgende Textnachricht von Yaren.

“Also Frau Hiller ich wollte noch einiges loswerden…wir waren die letzten 3 Nächte in Swakopmund und haben sozusagen mit unseren Austauschschülern zusammengelebt. Mir viel das richtig schwer mit denen zusammenzuleben, weil das in meinen Augen halt noch fremde Menschen sind. Sind halt einerseits Austauschschülerinnen aber trotzdem hat man noch diese bestimme Distanz. Also es sind zwei verschiedene Kulturen die aufeinander treffen.Natürlich akzeptiert man die gegenseitigen Kulturen und Unterschiede. Man ist gezwungen irgendwie die Mitte zu finden. Also aus diesem Grund haben wir uns direkt am ersten Abend alle zusammengesetzt und haben halt ,,Regeln‘‘ aufgestellt. Also zb das jeder sein eigenes Geschirr abwaschen soll oder das man halt erst an die Tür klopft, bevor man ein Raum betritt und wenn man die Erlaubnis kriegt, das Zimmer zu betreten,erst dann dies tut. Und es gab halt wirklich Kleinigkeiten worüber wir uns gestritten haben. Somit möchte ich sagen unter einem Dach sieht das ganze nochmal komplett anders aus. Man hat keine Privatsphäre…ansonsten ist alles in Ordnung. Und es kam halt zum Gespräch mit den Einheimischen. Wir haben und darüber unterhalten, ob die Weihnachten Ferien und alles. Daraufhin wurden wir halt gefragt, ob wir dies tun. Als wir denen gesagt haben, dass wir moslems sind, haben die uns nicht ernst genommen. Die eine ist lachend rausgegangen und als wir gefragt haben warum sie dies getan hat, meinte sie das es für sie keine andere Religion gibt. Als ich den Schüler daraufhin gefragt habe, was er eigentlich unter moslem versteht hat er lauter Terroristennamen aufgezählt. Und wir haben die dann aufgeklärt. Also die Schüler hier kennen keine andere Religion als den Christentum. Sie werden nicht aufgeklärt was meinerseits richtig traurig ist.”

Offenheit gegenüber anderen Kulturen, Religionen und Menschen ist die Grundlage für ein friedliches und respektvolles Miteinander. Das Projekt „Namibia“ leistet hier einen wichtigen Beitrag, aber es zeigt auch, dass hier jeder Verantwortung übernehmen muss.

„Apropos „Verantwortung“. Emre, ich warte noch immer“

C. Hiller-Kitzmann