Eine ungewöhnliche Sportstunde – Beispiel für Zivilcourage

Für die Note „sehr gut“ wollte Emre Genc (Q 2) in der Sportstunde am Donnerstag, 17.09.20, eigentlich nur die 2,5km lange Laufstrecke in 10 Minuten bewältigen.
Doch es kam anders – die Strecke wurde länger, die Zeitvorgabe konnte nicht gehalten werden und das hohe Starttempo musste erhöht werden.

„(…), bis ich an einer Straße rauskam, an der sich folgender Vorfall ereignete. Ein Mann entriss einer älteren Frau die Handtasche und rannte mit dieser ziemlich schnell weg. Als ich das wahrnahm, rannte ich diesem Mann hinterher, mit dem Ziel, die Tasche für die Frau wieder zu bekommen. Nach einer rasanten Verfolgungsjagd, konnte ich dem Mann die Beine wegziehen, wobei er die Tasche fallen ließ und ohne diese weglief. Mir fehlte die Kraft für eine weitere Verfolgungsjagd, also nahm ich die Tasche und brachte sie der Frau, die ziemlich geschockt war, zurück. Ich habe sie dann noch gefragt, ob ich sie nach Hause bringen soll oder sonst wie helfen kann. Sie antwortete mit einem dankenden „Nein“ und so machte ich mich auf den Rückweg, wobei ich komplett die Orientierung verloren hatte. Dank Ordnungsamt und Passanten traf ich fünf Minuten vor Unterrichtsende an der Schule ein.“

Lobende und anerkennende Worte tat Emre, der völlig fertig war, mit den Worten „der … war sauschnell“ und „ist doch selbstverständlich“ ab. Zivilcourage ist eben nicht selbstverständlich, wie auch Emre’s Fazit zeigt:

„Mein Fazit, Zivilcourage ist wichtig und es tut gut, Mitmenschen zu helfen. Würde morgen so etwas wieder passieren, ich würde wieder so reagieren. Ich kann andere nur dazu auffordern, sich für andere einzusetzen.“

„Emre, das haben Sie richtig gut gemacht, denn Diebstähle können uns alle treffen.“

Emre Genc, Q 2

C. Hiller-Kitzmann, Abteilungsleiterin Oberstufe