Ein „Zweitzeugengespräch“ der ganz besonderen Art 

„Gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung“, so lautet das Motto einer aktuell laufenden Vortragsreihe mit der 89-jährigen Zeitzeugin Sara Atzmon aus Israel, die an zahlreichen Duisburger Schulen stattfindet. Am heutigen Donnerstag fand ihr Besuch an unserer Schule statt. 70 Schüler:innen aus der Klasse 10BV und der Jahrgangsstufe EF sowie zahlreiche Fachkolleg:innen fanden sich an der Reichenberger Str. ein, um der bewegenden Geschichte Sara Atzmons zu zuhören. Aus gesundheitlichen Gründen musste Sara Atzmon ihre Teilnahme leider absagen, wurde aber durch drei ihrer Enkelkinder vertreten. 

 Zunächst sahen sich alle Anwesenden Szenen aus dem Film „Holocaust light gibt es nicht“, der sich mit dem Leben von Sara Atzmon und ihrer Form der Erinnerungskultur auseinandersetzt, an. Anschließend berichtete Saras Enkelin Yael ausführlich von den Erlebnissen ihrer Großmutter, die 1944 mit zahlreichen Familienmitgliedern über Österreich in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert wurde. In einem nachfolgenden offenen Gespräch standen Sara Atzmon Enkel unseren Schüler:innen Rede und Antwort. Dabei lernten alle Zuhörer:innen, dass es für alle Enkelkinder kein konkretes erstes Mal gab, bei dem sie von dem Schicksal ihrer Großmutter erfuhren. Vielmehr wuchsen sie mit den Erinnerungen und Kunstwerken auf. Das Malen ist für Sara Atzmon seit vielen Jahren ihre persönliche Form der Erinnerungskultur. Die gesamte Schulgemeinschaft der Theodor-König Gesamtschule bedankt sich bei Ayelet, Yoaf und Yael für ihren spontanen Einsatz und ihre offenen und persönlichen Worte. Gleichzeitig wünschen wir alle Sara Atzmon alles Gute und eine schnelle Genesung.