Online-Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Eva Weyl an der TKG 

Am Freitag erhielten dank der TalentTage Ruhr und des ZWEITZEUGEN e.V. rund 60 Schüler*innen unserer Oberstufe die Gelegenheit in einem virtuellen Gespräch die Holocaust-

Überlebende Eva Weyl (86 Jahre) und ihre Lebensgeschichte kennenzulernen. 

Asli Gedikli:

„Die deutsche Vergangenheit ist nicht eure Schuld. Es liegt aber in Eurer Verantwortung das

Wissen weiterzugeben“, sagte Eva Weyl heute im Online-Gespräch. 

Wir hatten heute die Möglichkeit Eva Weyl als Zeitzeugin online zu treffen. Sie hat uns nicht nur ihre Familien- und Lebensgeschichte erzählt, sondern uns auch daran teilnehmen lassen und das war nicht für jeden von uns so einfach zu verkraften. 

Eva ist Überlebende des Lagers Westerbork, was kein Vernichtungslager war, in dem aber trotzdem unmenschliche Bedingungen, wenn auch bessere als in anderen Lagern, herrsch-en, aber auch die Angst vor dem Abtransport. Sie und ihre Eltern haben überlebt und Eva erzählt, wie insbesondere ihre Mutter sie vor den Gräueln des Lagers durch zuversichtliche Worte geschützt hat, weil sie vielleicht auch mal eine Notlüge genutzt hat „da streiten sich welche “ o.ä., denn Eva war da-mals noch ein Kind von etwa sechs Jahren als sie ins Lager kam. Sehr anschaulich erzählte Eva von der Scheinwelt des La-gers und der „Perfidität“ des Lagerleiters, aber auch von ihrer 

Verbundenheit zu dessen Kindern und Enkeln und ihrer gemeinsamen Arbeit gegen das Vergessen. 

Eva im Alter von etwa 6 Jahren im Lager mit ihrer Lieblingspuppe, die sie ins Lager mitgenommen hat 

Eva ist eine tolle Frau mit einer „spannenden“ Geschichte, die aber auch sehr differenziert auf die Vergangenheit blickt und die es sich zur Aufgabe ge-macht hat, uns an ihrer Vergangenheit teil haben zu lassen, aber uns auch auf-fordert, die Vergangenheit ohne Schuld weiter zu tragen, sich mit ihr ausein-anderzusetzen und aktiv gegen Unrecht etc. einzutreten. 

Im Anschluss an die Präsentation von Eva hatten wir noch die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese Gelegenheit haben wir genutzt und danken Eva für ihre offenen und ehrlichen Antworten,

auf die nicht immer einfachen und sehr persönlichen Fragen. 

„Wir sind nicht schuld, aber wir tragen Verantwortung“ – das nehmen wir mit. 

Liebe Eva, wir danken Ihnen, Zweitzeugen e.V. und den TalentTagen Ruhr für diese mehr als emotionale Veranstaltung. 

Asli Gedikli (Q 2) und C. Hiller-Kitzmann (Abteilungsleiterin Oberstufe) 

für die Geschichtskurse der Q 1 und Q 2 und den Pädagogikkurs